The revolution will be televised
Mit den Protesten in der Ukraine wiederholt sich ein Muster, welches die letzten Jahre sehr deutlich gezeigt haben, die Dynamik von Protesten hat sich grundlegend geändert. Was zu verschiedenen Veränderungen führt, wie Demonstranten handeln müssen.
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Mit dem Verlust der Sendehoheit der Staaten ist de Redewendung
The revolution will not be televised
Heute nicht mehr wahr. Im Gegenteil, Videos, meist als Livestream, wurden
zur Lebensversicherung für Demonstranten. Die Möglichkeiten des Staats in
der Aufstandsbekämpfung sind so wirksam geworden, dass Demonstranten oft
darauf angewießen sind, die Staatsmacht mit der Dokumentation des Kampfes,
zur Mäßigung zu zwingen.
Für die Infrastruktur zu sorgen, die solche Videostreams ermöglicht, ist
darum heute genau so wichtig, wie Decken und Trinkwasser zu organisieren.
Dazu gehören Videokameras, Kameradrohnen, Strom und im meist auch Internet
über Satellit, um sich vor staatlichen Netzabschaltungen zu schützen.
Zur Not halfen meist auch noch Modems, da das Telefonnetz meist noch
funktionstüchtig war, auch wenn der Staat den Internet Zugang blockiert. -
Demonstranten in der Zeit der Facebook-Revolutionen haben nichts mehr zu
verlieren, denn wenn sie die Revolution nicht gewinnen, wissen sie, dass der
Staat jeden einzelnen Identifizieren kann, denn sie haben über die
Revolution getwittert, auf Facebook geschrieben und sie hatten ihre Handys
dabei, welche geortet wurden und zu ihnen zurück verfolgt werden können.
Um dies allen Demonstranten klar zu machen, hat die man in der Ukraine
einfach eine Massen-SMS an alle Personen in der Nähe der Demonstration
verschickt, ob dies wirklich von Staatsseite ausging, ist nach meinem
Kenntnissstand nicht klar. -
Bilder sind wertlos. So wichtig die Livestreams, es scheint sich niemand
mehr für Bilder zu interessieren. Man sieht sie, sie sehen nach Bürgerkrieg aus, und wir denken an Computerspiele, Bilder die nicht live sind, können
egal wie blutig sein, in den Mainstream Medien tauchen sie nicht auf und auf
Seiten wie Totally Cool Pix steht der fotographische Wert im Vordergrund und Gewalt ist man von Bildern aus Afganistan in weit schlimmerem Ausmaß gewohnt.