Sprengen im Golf? - Atombomben sind harmlos

600px-Radioactive.svg Nein, falsch, sind sie natürlich nicht, aber, wenn man an die Folgen von Strahlung denkt, denkt man meist an Tschernobyl, was sich jedoch aus verschiedenen Gründen nicht mit einer Atombombenexplosion vergleichen lässt. Ich möchte dieses Thema ausführen, weil ich erst heute in der Zeitung wieder einen Artikel zu der Diskussion, ob eine unterseeische Atomexplosion das Ölleck in dem Golf von Mexico lösen könnte, in welchem auch dieser unsachliche Vergleich gebracht, und nicht weiter ausgeführt wurde. Ich möchte darum aufzählen, wo die Gefahren von Atombomben und Atomkraftwerken liegen, um zu zeigen, warum auch der Plan einer Atomexplosion um die Ölquelle zu schließen nicht so völlig absurd ist – wenn gleich er inzwischen wahrscheinlich dennoch nicht mehr realisierbar ist.

Gefahren von Atombomben sind primär eine Welle radioaktiver Gamma-Strahlung, gefolgt von einer extrem heißen Druckwelle. In Tschernobyl hingegen ging die Gefahr von herausgeschleudertem, selbststrahlenden Material aus, welches bei einer Atombombe hingegen Größtenteils umgewandelt wird. Sprich die akute Strahlung bei einer Atombombe ist natürlich massiv und auch der Fallout, welcher bei überirdisch gezündeten Bomben auftritt ist eine echte Gefahr, jedoch so eine direkte Verseuchung der Umgebung wie in Tschernobyl gab es auch in Hiroshima und Nagasaki nicht, wo heute wieder Millionenstädte stehen. Gerade unterirdisch oder unterseeisch ist es dadurch durchaus legitim über einen zivilen Atombombeneinsatz nachzudenken, gerade da die Folgen für Menschen, welche direkten Kontakt zu Rohöl haben, durchaus mit Strahlenschäden vergleichbar scheinen. Im Golf von Mexiko scheint es dafür nun allerdings schon zu spät zu sein und uns bleibt nur noch Schadensbegrenzung.

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