Warum ich kein Organspender bin

[![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/57/Cuore1.jpg)](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/57/Cuore1.jpg)
By - E.Faccio P.Saccheri CC-BY-SA-3.0
Gerne wird einem von Gutmenschen vorgeworfen, man wäre ja nur aus Faulheit kein Organspender und dabei ist es doch so einfach. Das mag für viele Leute stimmen, dass ich keinen Organspendeausweis besitze hat aber andere Gründe. Grundannahme: "Mit einem Organspendeausweis könntest du ein Leben retten, und dass musst du doch wollen, oder?" Nein, muss ich nicht! Wenn ich grundsätzlich der Meinung wäre, menschliches Leben würde diese Rettung im Normalfall verdienen, dann ja, aber genau da bin ich mir eben nicht sicher. Bitte nicht falsch verstehen, ich bin kein Unmensch und auch nur selten unsozial, aber an irgendetwas muss der Mensch sterben und genau so, wie ich nicht vorbehaltlos lebensverlängernde Maßnahmen in der Intensivmedizin gut finden kann, glaube ich auch nicht, dass die Welt durch Menschen, die durch meine Organe gerettet werden besser wird. Solang mich davon niemand überzeugen kann, werde ich auch weder Organe noch Knochenmark abgeben und lieber der natürlich wachsenden Überbevölkerung auf diesem Planeten zusehen. [Nachtrag]: Falls das nicht deutlich wurde, für mich geht es hier bei um eine Kantsche Frage von Moral, sprich ob ich das Prinzip meines Handelns zur allgemeinen Maxime machen kann oder nicht. Und "Jedes Leben sollte mit Hilfe von Organspenden verlängert oder gerettet werden" kann ich nicht vorbehaltlos unterschreiben. Und sowenig ich pauschal dem Gegenteil zustimmen kann, so bin ich in der Mitte doch zur Untätigkeit verdammt; ein Zustand, in welchen ein das Kantsche Prinzip leider häufig führt.
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