Was Google TV mit ChromeOS zu tun hat

ChromeOS hat wohl gerade die Geeks enttäuscht, als sich herausstellte, dass es nur ein weiteres Rumgepfusche an Ubuntu war, nicht falsch verstehen, ich mag Ubuntu, und verwende es auch, aber es geht einfach zu viele Kompromisse unter der Haube ein, um eine schöne “Oberfläche” (nicht im Sinne von UI, sondern als alles, was der normale Anwender bemerkt) zu erzeugen. Darauf aufzubauen wird auf Dauer kaum die beste Entscheidung sein, und dessen ist sich auch Google bewusst.

Was macht ChromeOS also zur Zeit aus? Es ist ein Ubuntu, welches so optimiert wurde, dass es mit minimaler Unterstützung von Systemen bootet, welche weder über ein BIOS noch ein EFI verfügen und es soll neben dem Browser keine Anwendungen Nativ ausführen. Als Hardware wird ein System mit ARM CPU oder Atom genannt (Embedded Serie, denn die NXXX und DXXX Versionen kommen immer in klassischer x86 Manier mit BIOS daher).

Dann vergleichen wird dies doch mal mit Android. Android hat ebenfalls einen Linux Kernel, wenn auch viel weiter modifiziert, jedoch bleibt dies Verborgen, denn auch Android kennt keine nativen Fremdanwendungen, sondern nutzt höchstens eine Java Version (Dalvik VM). Als Hardware dienen bislang meist ARM CPUs in Smartphone oder es wurde von Hardware Herstellern auf x86 Portiert, ein BIOS ist auch hier nicht nötig, in Handys ja auch sowieso nicht üblich.

Was hat Google TV damit zutun? Nun, zählen wir doch mal auf, was Google TV ist. Die gezeigte Version lief auf einem Atom CE4100 (pdf) einem SOC welches, na erraten?, ohne BIOS oder ähnliches auskommt. Als Betriebssystem dient Android, welches sogar Android Anwendungen als Gadgets ausführt. Der Browser ist natürlich ein Chrome, welcher außerdem die auch für ChromeOS gedachten Browseranwendungen (webstore) nutzen wird. Von dem Atom CE4100 ist der Schritt nicht weit zu den Moorestown SOC welche sich auch für Tablets und Smartbooks eignen werden, warum also sollte Google ChromeOS in der jetzigen Form weiterpflegen, und nicht Android zur gemeinsamen Basis für alle Geräteklassen machen? Und wer dann doch native Anwendungen will, soll doch bitte die Browserfunktion “Native Client” nutzen, wobei Dalvik durchaus auch das Potential zu schnellen Anwendungen hat.

Ob ich mit meiner Vermutung recht hat, wird die Zukunft zeigen. Ansonsten sei zu Google TV auf Basic Thinking verwiesen.

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